Wisent wird “Tier des Jahres 2014″

30. Januar 2014  •  Veröffentlicht in News, Wissen

NEWS Es gibt wieder ein neues “Tier des Jahres”! Der Wisent – gerade frisch von der “Schutzgemeinschaft Deutsches Wild” zum Tier des Jahres 2014 gewählt worden. Genau genommen zum Wildtier des Jahres, denn neben dem gekürten Wisent gibt es, und jetzt halten Sie sich fest, den Vogel des Jahres, das Weichtier des Jahres, das Höhlentier des Jahres, das Gartentier des Jahres, das Reptil des Jahres, den Fisch des Jahres, die Spinne des Jahres, den Schmetterling des Jahres, das Insekt des Jahres, den Baum des Jahres, die Blume des Jahres, die Orchidee des Jahres, die Arzneipflanze des Jahrs, den Pilz des Jahres und sogar den Boden des Jahres. Klingt verrückt, ist es aber nicht.

Dank verschiedener Naturschutz-Organisationen wie z.B. dem NABU, der “Heinz Sielmann Stiftung”, “Loki Schmidt Stiftung”, “Baum des Jahres Stiftung”, der “Deutsche Gesellschaft für Mykologie” oder “Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde” wird jährlich gewählt und dabei mehr oder weniger medienwirksam hingewiesen auf Tier- oder Pflanzenarten, die unter besonderen Schutz gestellt werden sollten, weil sie oder ihre Lebensräume bedroht sind. Eine sinnvolle Sache also, diese Titelvergabe, rücken so doch für einen Moment diejenigen ins Rampenlicht, die auf unsere Aufmerksamkeit bitter angewiesen sind.

Vor lauter Titeln darf der Wisent als “Wildtier des Jahres 2014″ natürlich nicht zur Nebensache werden, denn die Bison-Art ist nicht nur bedroht oder gefährdet – sondern seit Jahrhunderten in Deutschland ausgestorben! Demzufolge ist das, was zur Zeit im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen passiert, ein wirklich großes Ding. Denn dort hat man im April 2013 eine zehnköpfige Wisent-Herde ausgewildert. Wenig später kam das erste Wisentkalb zur Welt – und zwar in freier Wildbahn, das heißt in einem bewirtschafteten Wald und nicht im Wildpark! Ein voller Erfolg für die Naturschützer. Und zudem ein Touristenmagnet für die Region, denn die Begegnung mit einem der zur Zeit sieben Wisente in freier Natur könnte durchaus zu einem unvergesslichen Ereignis werden – falls man eines der 3 Meter langen und – Schulterhöhe! – 2 Meter hohen, sanften Kolosse in dem riesigen Waldgebiet zu Gesicht bekommt. Damit der interessierte Wanderer und Tierfreund auf jeden Fall auf seine Kosten kommt, gibt es übrigens seit einiger Zeit gleich nebenan eine zweite Herde auf einem kleineren, eingezäunten Areal von Aussichtsplattformen aus zu bestaunen. Nähere Infos dazu unter http://www.wisent-welt.de

Mein Fazit: Ohne Titelvergabe würde ich beim Wisent an Höhlenmalereien aus der Steinzeit denken – aber nicht an eine wilde Herde im Wittgensteiner Land! Sie auch? Na dann – auf ins Rothaargebirge!