Eindringliche Fotos. Auge in Auge mit Aktivisten, Polizisten, Baumbesetzern, Demonstranten.
Bei der Räumung. Im Wald. Auf den Bäumen. An der Abbruchkante. Kämpferisch. Mutig. Verträumt. Der „Heiße Herbst“ des Hambacher Waldes – fotografiert von David Klammer, Fotograf aus Köln. www.davidklammer.com

Preis Wandkalender: 12,50 Euro plus Porto
Format: 21 x 30cm
Bestelladresse: hambi-kalender@online.de

Der Erlös des Kalenders geht zu 100 Prozent an die Mahnwache. Die Mahnwache unterstützt die Aktivisten im Wald mit Schlafsäcken, Kletterseilen, warmen Getränken und mehr. Denn die Baumbesetzer sind weiter da, sie lassen sich weder von RWE, Winterkälte und -Nässe aus dem Wald vertreiben. Wenn auch über 80 Baumhäuser im letzten Herbst bei einer der größten Polizeiaktionen Nordrhein Westfalens dem Erdboden gleich gemacht worden sind – die Waldbewohner bauen längst an neuen Behausungen weit oben in den Wipfeln..

Einfach mal vorbeikommen!

Mahnwache am Collas Kieswerk: Anlaufstelle für Spaziergänger, Bürger aus den umliegenden Dörfern, Klimaschützer, Aktivisten. Zum Aufwärmen, Informieren, Frust ablassen, Fragen stellen, Erfahrungen austauschen, Spenden abgeben, 24 Stunden/Tag/Woche besetzt. Lage: Zwischen Kerpen-Buir und Morschenich, Ecke L276/L257

Fotograf David Klammer lebt in Köln und arbeitet seit September 2018 an einem dokumentarischen Projekt über den Widerstand im Hambacher Wald. Das Bildmaterial für den Kalender hat er honorarfrei zur Verfügung gestellt.

www.davidklammer.com

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Herbst 2018. Was für eine überraschende Wendung im Drama um die noch verbliebenen 200 ha Hambacher Forst in Kerpen-Buir! Eigentlich wollte der Energiekonzern RWE ab dem 15. Oktober loslegen und wieder roden – ungeachtet des längst beschlossenen Kohleausstiegs, fest zugesagter Klimaziele und nicht enden wollender Bürgerproteste.

Am 5. Oktober dann das unerwartete Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster: Rodungsstopp bis über die Klage des Umweltverbandes BUND in Sachen Bechsteinfledermaus und europäisches FFH-Schutzgebiet entschieden ist! Und das kann dauern. Insider gehen von einem Prüfungszeitraum von mindestens Ende 2020 aus.

Entsprechend ausgelassen und entspannt die Stimmung am Tag nach der Verkündung des Urteils. Große Verbände wie BUND, Greenpeace, Naturfreunde und Campact hatten für den 6. Oktober 2018 zu einer Großdemonstration „Wald retten, Kohle stoppen!“ aufgerufen – und waren selbst überrascht, wie viele Menschen aus der ganzen Bundesrepublik dem Ruf gefolgt waren: An die 50.000 versammelten sich auf einem Acker nahe des Hambacher Waldes und zeigten auf kreative und friedliche Weise Flagge. Eine entspannte Kundgebung bei Sonnenschein, für die meisten Besucher ein schönes Erlebnis.

Für das Innere des Waldes, für Bäume und Waldtiere kam der Richterspruch aus Münster allerdings ein paar Wochen zu spät.
Der Wald wirkt geschunden. Als sei hier eine große Schlacht geschlagen worden mit einem traurigen Verlierer: Dem gastgebenden Wald.
Die Baumhäuser, die sich viele Jahre lang organisch in die Natur eingefügt haben, zerstört. Ihre Bewohner, die diesem Wald mit Respekt und Fürsorge begegneten, von RWE und Polizei vertrieben. Quer durch den Wald ziehen sich breite Schneisen, geschlagen als Wege für die schweren Fahrzeuge der Räumkommandos. Der Boden ist damit für die nächsten Jahrzehnte so verdichtet, dass dort kein Kraut mehr wachsen wird. Unzählige Bäume verletzt, Äste und Borken geschädigt beim Abriss der Baumhäuser mit groben Gerätschaften. Ganz zu schweigen vom Lärm der Maschinen, Motorsägen und Lautsprechern, von den hellerleuchteten Nächten, in denen die noch verbliebenen Waldbeschützer mit Scheinwerfern mürbe gemacht werden sollten. Ein Alptraum für jeden im Wald, Mensch oder Tier.
Jetzt muss dringend Ruhe einkehren.

Einmal in eine andere Welt eintauchen, bitte!

Doch erst einmal fängt der Spaziergang durch den Hürtgenwald ziemlich nüchtern an: Der breite Forstweg, der zu einem der ältesten Biberreviere der Rureifel führt, beginnt am Parkplatz Glockenofen in Großhau und führt in großzügigen Kurven bergab hinunter zum Weberbach, den Sie die ganze Zeit tief unten im Tal plätschern hören. Unten am Ende des Forstweges stoßen Sie auf eine – unbefahrene – Asphaltstraße. Ab da lässt die Beschilderung zu wünschen übrig. Sie folgen der Straße aber einfach nach rechts (Richtung Wehebachtalsperre). Nach etwa zweihundert Metern entlang des Weberbaches ist klar, wer hier das Regiment übernommen hat, denn die Biberspuren sind überdeutlich! Wo man hinsieht: gefällte Bäume, Staudämme, Teiche, Burgen und angeknabberte Äste! Zumindest jetzt, im Februar, sieht das Gebiet am Bach gespenstisch aus… In einer Aussichtshütte aus Holz rechts am Waldrand kann man es sich bequem machen und auf das Auftauchen der Biber in der Dämmerung warten, denn abends werden sie aktiv. Doch selbst wenn Sie keinen einzigen Nager entdecken konnten – der Anblick des Biber-Reviers lohnt den Weg allemal! Zurück geht es auf dem gleichen Forstweg wie hin, falls Sie es gern langweilig haben. Oder Sie bleiben auf der Asphaltstraße – in umgekehrter Richtung bergauf- und achten ab jetzt wieder auf die Biber-Markierungen, die den offiziellen Biberpfad-Rundweg anzeigen. Oder aber Sie machen es so wie wir: Sie folgen der Asphaltsstraße in umgekehrter Richtung etwa einen Kilometer bergauf, bis die Straße eine scharfe, fast 180-Grad-Kehre nach rechts macht. An diesem Punkt verlassen Sie den asphaltierten Boden und betreten linkerhand einen schönen Waldweg, der Sie sanft hinunterführt an den Weberbach heran. Diesem verwunschenen Weg folgen  Sie etwa einen Kilometer bis zu einem Wildgatter, dort biegen Sie scharf nach links ab und gehen den breiten Weg bergan, bis Sie nach etwa 200 Metern wieder auf den eigentlichen Biberpfad stoßen und darauf noch die letzten Meter nach rechts Richtung Parkplatz Glockenofen gehen.

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  • Start? Wanderparkplatz Glockenofen, Frenkstraße, 52393 Hürtgenwald-Großhau
  • Länge? Die offiziell ausgeschilderte Variante: ca. 6 km, die von mir beschriebene: ca. 4 Kilometer
  • Begehbarkeit? Das Biberrevier ist gut per Rad, Kinderwagen, evtl. auch Rollstuhl zu erreichen – zurück ginge es dann aber auf dem gleichen Weg (und zwar die ganze Zeit bergauf, mit einer Steigung von teilweise mehr als sechs Prozent!)
  • Nicht vergessen: Fernglas einpacken!
  • Mehr Infos zu den Bibern in der Eifel gibt’s hier:
    http://www.eifelbiber.com/der-biber/baumeister-der-natur.html oder http://www.biostation-dueren.de/73-0-Projekt-Biber.html

Plage oder Gewinn?

Die Biologische Station Düren hat 2013 den Biberpfad im Hürtgenwald eröffnet, um so für Sympathie und Aufklärung bezüglich der Biber zu sorgen – denn tatsächlich ist nicht jeder begeistert, Biber in der Nachbarschaft zu haben. Biber leben eben nicht nur in einsamer, unberührter Natur, sondern es zieht sie auch in Dörfer und Städte und damit in unmittelbare Nähe des Menschen. Dort fällen sie Gartenbäume oder überfluten Viehweiden und sorgen damit für Konflikte. Durch gezielte Maßnahmen lassen sich diese meist leicht entschärfen. Wenden Sie sich mit Fragen an die Biologischen Stationen in Ihrer Gegend oder an die Biberberater der Biologische Station Düren! Dort erfahren Sie auch etwas über die umwerfend positiven Seiten der Biber, denn durch Ihre Lebensweise schaffen sie neuen, wertvollen Lebensraum für andere Tiere und Pflanzen!